Der Sieg über Halbfinal-Debütantin Peng kam damit für Wozniacki auf äußerst kuriose Art zustande. Die Asiatin, die im Viertelfinale den Lauf der 17-jährigen Schweizerin Belinda Bencic gestoppt hatte, musste im zweiten Satz beim Stand von 4:3, 30:40 aus Sicht der Dänin mithilfe des medizinischen Personals in die Garderobe gebracht werden – offensichtlich mit heftigen Krämpfen in den Beinen. Trotzdem wurde die Partie vorerst nicht abgebrochen.
Zehn Minuten später kehrte Peng auf den Platz zurück und wurde nicht einmal mit einem Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung sanktioniert. Wenige Minuten später – Wozniacki hatte inzwischen Vorteil im selben Game – brach sie erneut zusammen, musste schließlich doch aufgeben und vom Court abtransportiert werden. Solch absurde Bilder sind dem Image des Frauentennis alles andere als förderlich.
Wozniacki musste dies aber nicht weiter kümmern. Sie befindet sich im Hoch und dies eher überraschend. Gut drei Monate, nachdem der nordirische Golfstar Rory McIlroy die Hochzeit mit Wozniacki im letzten Moment platzen gelassen hatte, spielt die 24-Jährige besser Tennis denn je und steht nun fünf Jahre nach dem ersten, verlorenen New-York-Finale gegen die Belgierin Kim Clijsters nun zum zweiten Mal in einem Grand-Slam-Endspiel. In diesem trifft sie entweder auf Titelverteidigerin Serena Williams aus den USA oder die russische Aufsteigerin Jekaterina Makarowa.
“So wollte ich allerdings nicht ins Finale kommen”, lautete der erste Kommentar der Dänin direkt nach dem Spiel. Auch sie war angesichts der Szenen, die sich auf dem Center Court abgespielt hatten, erschüttert. Wozniacki hatte mit dem klaren 7:1 im Tiebreak im ersten Durchgang für den ersten Satzverlust von Peng gesorgt. Im zweiten machte die ehemalige Weltranglisten erste dann aus einem 0:2-Rückstand eine 4:2-Führung, ehe die 28-jährige Chinesin körperlich abbaute.