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Zehneinhalb Jahre Haft nach neun Banküberfällen in Wien

Im Wiener Landesgericht wurde der Mann zu 10,5 Jahren Haft verurteilt.
Im Wiener Landesgericht wurde der Mann zu 10,5 Jahren Haft verurteilt. ©APA
Ein 29-jähriger Mann wurde vom Wiener Landesgericht zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er neun Banken in Wien überfallen hatte. Drei Mal trat er direkt als Räuber in Erscheinung, sechs weitere Banküberfälle plante er für seine Mittäter.

Der Mann – ein gebürtiger Moldauer, der 2003 erstmals nach Österreich gekommen war – war Teil einer Bande, der zumindest vier weitere Landsmänner sowie seine langjährige Freundin angehörten. Die Banküberfälle ereigneten sich zwischen Jänner 2008 und März 2010, wobei stets nach demselben Muster vorgegangen wurde: Mehrere maskierte und mit täuschend echt aussehenden Spielzeugpistolen bewaffnete Täter stürmten in die Zweigstellen, sprangen teilweise über die Kassenpulte, schüchterten Angestellte und Kunden ein und erzwangen die Herausgabe von Bargeld.

Haft nach brutalen Banküberfällen in Wien

Zimperlich gingen sie dabei nicht vor. Personen, die ihnen im Weg standen, wurden zu Boden gestoßen, bei einem Überfall wurde eine Scheibe im Schalterbereich mit einem Hammer zerschlagen. Bei mehreren Coups hatten die Räuber sogar Brecheisen zum Aufbrechen von Tresoren. Um die Beute zu verstauen, nahmen die Täter möglichst große Tiefkühlbeutel mit. Beim Überfall auf eine Filiale der BAWAG-P.S.K. Ende November 2008 gelangten echte Schusswaffen zum Einsatz – die Kriminellen gaben damals sogar mehrere Warnschüsse ab.

350.000 Euro erbeutet

Die Bande verübte im August 2009 auch einen Überfall auf einen Juwelier und mehrere Einbrüche. Insgesamt hatten der Angeklagte und seine in separaten Verfahren bereits zu langjährigen Haftstrafen abgeurteilten Mittäter aus den Raubzügen 300.000 Euro erbeutet. Aus den Einbrüchen, die von der Bande gleichsam nebenbei begangen wurden, erzielten sie weitere 50.000 Euro.

Angeklagter: “Das ist wie beim Sport”

Der Angeklagte, der Anfang Oktober 2014 festgenommen werden konnte, legte vor dem Schöffensenat ein umfassendes Geständnis ab. “Ich habe alles geplant. Ich habe das alles ausgerechnet. Das ist wie beim Sport. Man geht rein, nimmt das Geld, geht raus”, stellte er fest.

(apa/red)

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