“Es ist wichtig, einen attraktiven Fußball zu sehen, und das ist der Weg, den ich verfolgen werde”, erklärte Zidane, der bisher das B-Team der Madrilenen mit dem Österreicher Philipp Lienhart betreut hatte. Der Franzose will alle seine Stars aufbieten – also auch das Offensivtrio Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo, das in Spanien als “BBC” bekannt ist. Zidane: “Die Idee ist, mit allen Dreien zu spielen.”
Wie es ihm gelingen soll, das Beste aus dem in dieser Saison bisher matten Starensemble herauszuholen, darüber blieb Zidane bisher höchstens vage. “Angreifen, aber die Balance halten”, sagte der 43-Jährige. Der frühere Spielmacher, dreifacher Weltfußballer des Jahres, muss seine Offensivstars dazu bringen, auch in der Defensive wieder mehr mitzuhelfen.
Benitez war von Fans und Medien auch für seine defensive Spielweise kritisiert worden. Ronaldo und Co. gewann der Spanier als Nachfolger des Italieners Carlo Ancelotti auch nie wirklich für sich. Wie Zidane, als Spieler ein begnadeter Regisseur, mit den vielen Egos im Real-Kader umgeht, bleibt abzuwarten. Real ist seine erste Station als Cheftrainer.
Superstar Cristiano Ronaldo wurde am Freitag von Zidane für “mehr als unverkäuflich” erklärt. Der Franzose wirkte damit anhaltenden Gerüchten über einen möglichen Abgang des Portugiesen entgegen. “Cristiano ist die Seele dieses Madrider Teams. So lange ich hier bin, wird er nicht weggehen, das steht fest”, versicherte Zidane. Bisher hat Zidane in seiner Trainerkarriere ein 4-2-3-1-System bevorzugt. Als Mittelstürmer ist sein Landsmann Karim Benzema vorgesehen
“Cristiano wird auf dem Flügel spielen und er wird auch in Zukunft das spielen, was kommt”, erklärte Zidane. “Ich werde ihm ein paar Anweisungen geben, aber seine Statistiken sprechen für sich. Das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass er glücklich ist.” Ronaldos Vertrag läuft nur noch bis 2018. So lange ist auch sein neuer Trainer an den Club gebunden.
An Durchschlagskraft steht “BBC” der Sturmabteilung des FC Barcelona mit Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar an nichts nach. Beide Offensivtrios halten bisher bei zusammen 35 Ligatoren, dennoch ist Barcas “MSN” in aller Munde. Die Katalanen liegen zwei Punkte vor Real auf dem zweiten Tabellenplatz. Sie empfangen am Samstag Abstiegskandidat Granada.
Zidane übernimmt Real auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf den Stadtrivalen Atletico Madrid beträgt vier Punkte. Der Tabellenführer gastiert erst am Sonntag beim Fünften Celta de Vigo. Atletico könnte im Zweikampf zwischen den Erzrivalen Real und Barca wie schon 2014 der lachende Dritte sein. Das Team von Diego Simeone hat von den vergangenen acht Ligaspielen sieben gewonnen, sechs davon zu Null.