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Zwei Mädchen aus Wien sollen sich in Nordsyrien aufhalten

Die beiden Mädchen aus Wien sollen sich in Nordsyrien aufhalten.
Die beiden Mädchen aus Wien sollen sich in Nordsyrien aufhalten. ©Interpol/APA
Anfang April sollen zwei junge Mädchen aus Wien Richtung Syrien aufgebrochen sein sollen, um dort zu kämpfen. Einem Bericht der "Presse" zufolge sollen sie sich derzeit in einem nordsyrischen Gebiet aufhalten, das Kämpfer der Terrororganisation "Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil)" kontrollieren.
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Der türkische Nachrichtendienst habe dem Zeitungsbericht zufolge den österreichischen Behörden mitgeteilt, dass die Mädchen die Grenze nach Syrien überschritten hätten. Laut Wiener Polizei gibt es in diesem Fall keine neuen Erkenntnisse, wie es am Freitag auf APA-Anfrage hieß.

Mehr als 100 Österreicher im syrischen Krieg

Seit Beginn des Konflikts im März 2012 seien mehr als 100 Österreicher zum Kampf gegen Bashar al-Assad nach Syrien aufgebrochen, mehr als ein Viertel davon habe tschetschenische Wurzeln, schreibt die “Presse”. An die 20 Kämpfer aus Österreich seien in Syrien gefallen. Rund 20 Islamisten seien bisher zurückgekehrt. Laut “Kurier” hätten sich nach Behördenangaben rund 80 Österreicher am Krieg in Syrien beteiligt, zehn seien bisher dort ums Leben gekommen.

Das Innenministerium bestätigt auf APA-Anfrage am Freitag lediglich, dass von Zahlen in diesen Größenordnungen auszugehen sei. Allerdings gehe es dabei auch um Personen, die zwar von Österreich aus nach Syrien aufgebrochen seien, aber keine österreichischen Staatsbürger gewesen seien. Der österreichische Verfassungsschutz beschäftige sich mit dem Phänomen der Rekrutierung. Aus dem Innenministerium wurde betont, dass es in Österreich keine Bedrohung gebe.

 Mädchen aus Wien wollen in Syrien kämpfen

Die beiden jugendlichen Mädchen, Samra K. und Sabina S., sind seit dem 10. April aus Wien abgängig. Nach früheren Angaben ihrer Eltern, bosnischen Flüchtlingen, die in den 1990er-Jahren nach Österreich kamen, hatten sie schriftlich angekündigt, in Syrien für den Islam kämpfen zu wollen.

Vater geht von Entführung aus

Nun geht der Vater von Sabina S. davon aus, dass seine Tochter entführt wurde. Das berichtete die türkische Zeitung “Daily Sabah” am Freitag unter Verweis auf die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Wiener Polizei überprüft auch Hinweise in diese Richtung, sie sind aber derzeit nicht bestätigt, wie es am Freitag auf APA-Anfrage hieß. Mit dem Vater stehe man ebenso wie mit den ausländischen Behörden in Kontakt.

Gesichert ist gegenwärtig nur, dass die Mädchen über Ankara ins südtürkische Adana flogen – eine klassische Reiseroute für ausländische Syrien-Kämpfer. Was danach passierte, ist Gegenstand von Gerüchten und Spekulationen. Auch die internationale Polizeiorganisation Interpol fahndet nach den Mädchen. (APA)

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