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Zweifel an Schuld: "Schlächter von Sarthe" frei

Wegen schwerwiegender Zweifel an seiner Schuld hat ein französisches Gericht die Freilassung der "Schlächters von Sarthe" angeordnet. Der wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Dany Leprince saß bereits 16 Jahre im Gefängnis. Er hatte stets seine Unschuld beteuert.

Das für den 8. Juli vom Revisionsausschuss angeordnete Haft-Ende sei eine einmalige Entscheidung, sagte der Anwalt des heute 53-Jährigen am Donnerstag. “Ich habe nie einen Zweifel an der Unschuld meines Mannes gehabt”, kommentierte Leprinces Ehefrau Betrice im Radio. Sie hatte ihn im Gefängnis geheiratet.

Dany Leprince war im Jahr 1997 von einem Gericht im nordwestfranzösischen Le Mans verurteilt worden. Die Richter befanden ihn damals für schuldig, 1994 seinen Bruder, seine Schwägerin sowie zwei Nichten mit einem Fleischermesser getötet zu haben. Motiv sollen laut Anklage Eifersucht und Schulden bei dem Bruder gewesen sein.

Über die genauen Hintergründe der Gerichtsentscheidung vom Donnerstag wurde zunächst nichts bekannt. Nach Angaben des Anwalts gibt es jedoch neue Hinweise darauf, dass Leprince zur Tatzeit nicht am Tatort gewesen sein kann. Das Gericht muss nun noch entscheiden, ob es ein neues Verfahren gibt oder ob es sofort ganz eingestellt wird. Auch eine erneute Verhaftung sei möglich.

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