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Unfall in Chemiebetrieb: Säurewolke in Oberhausen

Eine gefährliche Säurewolke ist am Donnerstag nach einem Zwischenfall in einem Chemiebetrieb über Teile von Oberhausen im Ruhrgebiet gezogen. Die Behörden warnten die Anrainer, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Ein Sprecher der Feuerwehr berichtete von einer “drückenden Wetterlage”, die dafür sorge, dass sich die gefährliche Wolke in Bodennähe befinde.

Aus einem Tank mit 600 Kubikmetern Fassungsvermögen war 96-prozentige Schwefelsäure ausgetreten. Dabei seien Dämpfe und eine Schwefelsäure-Wolke entstanden, teilte die Feuerwehr mit. Die Ursache für den Zwischenfall war zunächst unklar.

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Die sichtbare Wolke habe eine Ausdehnung von mehreren Hundert Metern und ziehe in Richtung Nordost, sagte ein Sprecher. Die Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer ein, um sie zu bekämpfen. Die Stadt Oberhausen richtete ein Bürgertelefon ein, an das sich Anrainerwenden konnten.

Mehrere Verletzte

Sieben oder acht Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen erlitten nach Angaben des Feuerwehrsprechers eine Reizung der Atemwege. Ob es noch mehr Verletzte gab, war zunächst unklar.

Die Behörden sicherten den Bereich weiträumig ab. Dadurch kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. “Mehrere Hauptverkehrsadern sind gesperrt”, sagte ein Polizeisprecher. Auch der Verkehr auf der Autobahn 42 war stark beeinträchtigt. Eine nahe gelegene Abfahrt der Autobahn wurde gesperrt. In den nahe gelegenen Stadtteilen von Oberhausen wurde der Bus- und Bahnverkehr eingestellt. Auf dem Rhein-Herne-Kanal wurde der Schiffsverkehr gestoppt. Die Deutsche Bahn rechnete damit, dass auf der Linie von Wesel nach Düsseldorf und Koblenz zwischen dem Hauptbahnhof Oberhausen und Sterkrade bis zum Nachmittag keine Züge fahren können.

Säure lief in Auffangbecken

Der Tank, aus dem die Schwefelsäure austrat, soll relativ voll gewesen sein. Er sei aber nicht komplett leergelaufen. Nachdem er im oberen Bereich geborsten war, lief die Säure in ein Auffangbecken. Dabei entstanden den Einsatzkräften zufolge die gefährlichen Dämpfe.

(APA/dpa)

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