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Aufgebrachte Menge stürmt erneut Grüne Zone in Bagdad

Demonstranten stürmten in die "Grüne Zone"
Demonstranten stürmten in die "Grüne Zone"
Tausende Demonstranten haben die schwer gesicherte Grüne Zone in der irakischen Hauptstadt Bagdad gestürmt und stundenlang besetzt. Die Protestierenden, darunter Anhänger des schiitischen Predigers Moqtada al-Sadr, seien unter anderem ins Parlamentsgebäude und das Büro des Regierungschefs Haidar al-Abadi eingedrungen, berichteten Augenzeugen.


Die Demonstranten wollten mit der Aktion ihre Forderung nach politischen Reformen untermauern. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus und verhängten eine Ausgangssperre. Zufahrtsstraßen nach Bagdad wurden geschlossen, um den Zustrom weiterer Demonstranten zu unterbinden.

Augenzeugen zufolge schossen Sicherheitskräfte auf die Demonstranten und setzten Tränengas ein. Drei Menschen seien dabei getötet und 22 Menschen verletzt worden. Dies konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Erst nach Stunden war das Gelände, in dem auch ausländische Botschaften ihren Sitz haben, geräumt, wie es am Abend aus Sicherheitskreisen hieß.

Seit Monaten kommt es in vielen irakischen Städten immer wieder zu Demonstrationen für Reformen. Die Demonstranten fordern ein Kabinett aus Technokraten, eine Abstimmung hierzu im Parlament wurde aber mehrfach verschoben. An die Spitze der Protestbewegung hat sich der Schiitenprediger Al-Sadr gesetzt, der seine Anhänger vor allem in den armen Vierteln Bagdads findet. Ende April hatten Demonstranten die Grüne Zone bereits einmal gestürmt.

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