Udo Jürgens hält mit 33 Solokonzerten und rund 300.000 Besuchern den Stadthallen-Rekord. Sein 34. Konzert in der Wiener Stadthalle im Februar 2015 konnte er nicht mehr abhalten. Unter den Mitwirkenden des Benefizkonzerts sind neben Integrationshaus-Gründer Willi Resetarits unter anderen Conchita Wurst, Lidia Baich, Manuel Rubey, Hans Theessink, Birgit Denk, Die Strottern, Gert Steinbäcker, Wilfried, Andy Baum, Eva Marold, Alexander Goebel und Tini Kainrath.
An den Moment, als er die Todesnachricht erhielt, kann sich Andreas Maier, 48-jähriger heute in Hamburg lebender Autor, genau erinnern. Er stand in einer Frankfurter Apfelwein-Schenke, als er eine SMS erhielt: “Um 18.11 Uhr brummte also mein Telefon. Ich bekam zwei Nachrichten. Die erste lautete: ‘Er ist tot.’ Die zweite lautete: ‘Udo Jürgens ist tot.’ Die erste Nachricht hätte gereicht.”
Maier, der erst spät zum Udo Jürgens Apologeten wurde, hat im Logbuch des Suhrkamp Verlags jede zweite Woche über “Mein Jahr ohne Udo Jürgens” Bericht erstattet und ist dabei von vielen verschiedenen Ausgangspunkten und über manche Umwege doch immer beim Phänomen U.J. gelandet. Denn: “Am 21.12.2014 verließ mich etwas. Irgendetwas Konstantes, immer Vorausgesetztes, eine Art Präsupposition. Mein Leben ging stets davon aus, dass es Udo Jürgens gibt, und ich war absolut überzeugt davon, dass der Mann es ins Heesters-Alter schafft.” Die mannigfaltige Auseinandersetzung mit diesem Phantomschmerz ist nun auch in Buchform nachzulesen.
