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Bernhard Buhmann und seine schlafenden Tiere

Hans-Peter Ralser, Katharina Ralser und Künstler Bernhard Buhmann
Hans-Peter Ralser, Katharina Ralser und Künstler Bernhard Buhmann ©Andrea Fritz-Pinggera
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Bilder von schlafenden Tieren die der Künstler Bernhard Buhmann derzeit in der Galerie.Z ausstellt, zogen die Besucher anlässlich der Vernissage magisch nach Hard.
Nach der Vernissagerede von Kunstvermittler Winfried Nußbaummüller zeigte sich auch Vizebürgermeisterin Eva-Maria Mair angesichts des Themas „I am so excited I could fall asleep“ vom Gezeigten begeistert. Buhmann, der einstige Rookie der Art Bodensee entzückte die Vernissagebesucher mit seinen fotorealistischen Abbildungen, in der Menschen durch schlafende Tiere ersetzt werden.

In der eigens für die Ausstellung erschaffenen Serie aus 50 kleinformatigen Malereien thematisiert Bernhard Buhmann die Medialisierung gesellschaftlicher Systeme und die damit einhergehende Simplifizierung von Bedeutung bei gleichzeitiger lückenloser medialer Durchdringung des Alltags. An Stelle von Bedeutung tritt begrenzte Partizipation und scheinbare Gestaltungsmöglichkeit. Derart wird die für selbstständige Informationsverarbeitung erforderliche Kette aus Wahrnehmung, Schlussfolgerung, Kommunikation und Kritik unterbrochen. Die Wiederholung des Immergleichen, das „more of the same“ fungiert als Ordnungsinstanz, bedient die Bequemlichkeit der Rezipienten und lässt Neues, das noch nicht in bestehende Zusammenhänge eingebunden ist, als Bedrohung erscheinen. Die Nachricht als solche ist nicht kritisierbar und zielt auf die Einlösung der Erwartungen einer möglichst breiten Masse.
Eingebunden in dieses Setting läuft der Einzelne, angesichts der Dauerberieselung und medialen Überaktivierung durch „unnütze“ Information und somit der Fähigkeit beraubt eigenständige Schlussfolgerungen zu ziehen, Gefahr sich apathisch in einem Bedeutungsvakuum wiederzufinden.
In den Arbeiten wird das menschliche Individuum durch schlafende, scheintote Tiere ersetzt, wodurch auf künstlerischem Wege eine Distanz zur eigenen Position als Rezipient geschaffen werden soll. Den thematischen Bogen zurück zum Ausgangspunkt bildet als letztes Werk der Ausstellung ein leeres Buch, welches mit dem Titel „Nothingness is nothing but emptiness“ überschrieben ist. Die Suche nach Erkenntnis verliert sich hier in der durch Indifferenz und Resignation beherrschten Leere.
Die Ausstellung ist noch bis 12. November in der Galerie.Z (Galerie im Zwicklehaus) in der Landstraße zu besichtigen.

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