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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
(56) VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.     Sägerstraße 1909 benannt. Abzweigung von der Emsbachstraße, mündet in die Reutestraße. Die Sägerstraße folgt dem Salzbach.
Sägerstraße, Salomon-Sulzer-Straße, St.-Antonstraße

Mit der Emsbach- und Burgstraße zählt sie zu den ältesten Teilen des “Dorfes Ems” ob dem Torbogen, das heute noch durch seinen anmutigen Dorfcharakter besticht. Wie überall, blühte in früherer Zeit das Leben besonders am Wasser. Es entstanden auch hier an den Bächen Mühlen und Sägen, in der Folge Manufakturen, Handwerksbetriebe und Industrien. Ein wichtiges Gebäude an der Sägerstraße ist das Haus Nr. 10, das alte Rathaus, das von der Stadt zurückgekauft wurde und renoviert werden soll. Beim letzten Haus der Sägerstraße in Richtung Reute zweigt links ein Weg zum “Kaisergarten” und zum alten Schloss ab, rechts zur Parzelle Au.

Salomon-Sulzer-Straße
1984 benannt. Abzweigung von der Diepoldsauer Straße. Sackstraße.

Salomon Sulzer 1804-1890
Auf der Suche nach dem in der weiten Welt bekanntesten Hohenemser stößt man gewiß auf Oberkantor Salomon Sulzer, den Begründer des modernen Synagogengesangs. Seine in zwei Bänden zusammengefaßten Gesänge erschienen unter dem Titel “Schir Zion” (Die Harfe Zions). Sie stellten einen Kompromiß dar zwischen den streng orthodoxen Liedern des östlichen jüdischen Kulturkreises, unter dem die Wiener Judenschaft damals stand, und den geistig offenen Bestrebungen des west jiddischen Kulturbereiches, den Sulz er von der Hohenemser Judengemeinde her mitbrachte. So ist “Schir Zion”, wie auch die .Dudaim” – laut Untertitel handelt es sich dabei um ein “Kleines liturgisches Gesangbuch zum Gebrauch für Schulen, kleine Gemeinden und die häusliche Andacht” -, in den meisten Synagogen, die einen Gottesdienst mit Chorbegleitung haben, auch in Übersee, selbst in Jerusalem, immer noch in Verwendung.
 

St.-Anton-Straße
1909 benannt. Verbindung von der Hochquellenstraße zur Mozartstraße.

Heiliger Antonius von Padua 1195-1231
Die Friedhofskapelle, die eigentlich dem Heiligen Sebastian geweiht ist, wird heute üblicherweise “Sankt Anton” oder im Volksmund “San Tone” genannt. Der Grund hierfür dürfte die Stiftung der Sankt-Antonius-Bruderschaft – ihre Satzungen wurden 1696 gedruckt – sein, die sich offenbar besonders um diese Kapelle gekümmert hat. Der Heilige Antonius von Padua, 1195 in Lissabon geboren, trat in den Franziskanerorden ein, predigte in Oberitalien und Südfrankreich und wurde vom Ordensstifter, dem Heiligen Franz von Assisi, zum ersten Lehrer der Theologie in seinem Orden eingesetzt. Er starb 1231 in Padua. Schon im folgenden Jahr wurde er heiliggesprochen und 1946 zum Kirchenlehrer erklärt. Sein Tag ist der 13. Juni. Die Gläubigen, die ihn bald nach seinem Tod verehrten, rufen ihn als Patron der Liebenden und der Ehe, Helfer gegen Unfruchtbarkeit, Fieber und Viehseuchen an. Besonders als Wiederbringer verlorener Gegenstände wurde der Heilige sehr bekannt (“Heiliger San Tone, hilf mr suacha!”) Die erste Kapelle an dieser Stelle wurde 1607 aufgrund eines Pestgelöbnisses von Graf Kaspar gebaut. Die Kapelle für den gleichzeitig errichteten Pestfriedhof scheint bald zu klein oder nicht zweckdienlich gewesen zu sein. Jedenfalls wurde schon 1643 die heute bestehende Kapelle vom gräflichen Hofmeister Jakob Hannibal Berna von Steinach neu erbaut. Sein Votivbild, 1645 (von Leonhard Werder?) gemalt, schmückt die linke Wand des Innenraumes. Ein weiteres Stifterbild (1647) sowie das Altarbild von Iosef Walser (1723) gehören zum wertvollsten Schmuck dieser Kapelle.

Quelle: Kulturkreis Hohenems

 

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