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Die volle Pracht braucht etwas Zeit: "Turn Blue" von The Black Keys

The Black Keys: Wunderbares und "kein offensichtliches" Album ab Freitag im Handel.
The Black Keys: Wunderbares und "kein offensichtliches" Album ab Freitag im Handel. ©AP
Es wären nicht The Black Keys, wenn ihr neues Album so klingen würde wie der erfolgreiche Vorgänger "El Camino". Mit "Turn Blue" (Warner) - ab Freitag im Handel - hat das Duo Dan Auerbach und Patrick Carney eine wunderbare Platte abgeliefert, die von vielen Hörern vermutlich etwas Zeit verlangt, weil manche Songs sich erst nach mehrmaligem Durchlauf in voller Pracht entfalten.

“Es ist kein offensichtliches Album und wir hoffen, dass ihm die Leute Aufmerksamkeit schenken. Das ist heutzutage ein großes Risiko, aber das war unser Ziel”, sagte Auerbach dem britischen Magazin “Uncut”. Doch schwierig ist “Turn Blue” deshalb nicht. Der psychedelisch angehauchte Opener “Weight Of Love”, mit einer Laufzeit von rund sieben Minuten als episch zu bezeichnen, zieht den Hörer mit schwirrenden Gitarren tief in die Sound-Welt der Black Keys.

Entspannter als der Vorgänger

Das Tempo ist über weite Strecken der LP reduzierter, entspannter als auf dem Vorgänger, auch wenn etwa mit der ersten Single “Fever” die eingängigen, tanzbaren, flotten Momente nicht fehlen. Nach einem brodelnden Gemisch aus Blues, Soul, Rock und Psychedelia steht am Ende mit “Gotta Get Away” sogar ein waschechter, üppiger Boogie-Rock-Popsong, ein Soundtrack für den Sommer. Man habe zum Komponieren des Tracks nur zehn Minuten gebraucht, so Auerbach zum “Rolling Stone”: “Er kam so selbstverständlich, dass wir uns nicht dagegen wehren konnten.” Als Kinder hätten sie solche Lieder jeden Tag im Radio gehört.

Brian Burton mit an Bord

Als dritten kreativen Mann haben sich The Black Keys auch diesmal Brian “Danger Mouse” Burton an Bord geholt. Ob sich dessen Rolle im Bandgefüge verändert habe, wollte “Uncut” von Auerbach wissen: “Nein, sie war die gleiche. Es gibt absolut keine Regeln. Wir gehen ins Studio, wir arbeiten einfach und schaffen etwas, das wir wirklich lieben. Das ist es. Das sind die einzigen Parameter”, sagte er dem Musikmagazin.

Für “Turn Blue” wurde in den Sunset Sound Studios in Hollywood, im Key Club in Brent Harbor (US-Bundesstaat Michigan) sowie in Auerbachs eigenem Easy Eye Sound in Nashville gearbeitet und aufgenommen. Die Erwartungen sind nach den Grammy prämierten Vorgängern “El Camino” und “Brothers” hoch. “Turn Blue”, das “schwerer” klingt als der Vorgänger und wieder mehr Blues statt Garagenrock aufweist, ist der bereits achte Longplayer der beiden vom Bluesrock geprägten Amerikaner, die The Black Keys 2001 in Akron (Ohiao) gegründet haben. (APA)

The Black Keys – “Fever”

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