Langenegg. Der vergangene Seelensonntag stand in Langenegg ganz im Zeichen der Erinnerung. Die Urnenwand auf dem Friedhof wurde laut Bürgermeister Georg Moosbrugger bislang wenig genutzt. Nach dem Motto „Im Tod sind wir alle gleich“ und auf Initiative einiger Langenegger und Langeneggerinnen, insbesondere von Petra Raid, wurde sie nach dem Konzept von Künstler Albrecht Zauner zu einer Gedenkstätte für die Opfer der NS-Zeit umgestaltet.
Tore in Flügelform
„Die beschrifteten Steinplatten aus samtig wirkendem grauen Granit ergeben eine einheitliche Gestaltung und stehen für die Gleichheit im Tod“, erklärt Albrecht Zauner. „Auf den beiden Relieftafeln sind Tore in Flügelform dargestellt als Symbol für den Übergang zwischen den Welten. Einmal ist es die Geburt und das andere Mal der Tod. Zusammen mit dem Relief des Soldaten entstand somit eine Metapher für das Leben, die Verwandlung und das Überschreiten von Grenzen“.
Opfer des Nationalsozialismus
Theresia Höfle, Anna Maria Nußbaumer, Klara Maria Nußbaumer und Anton Wagner aus Langenegg wurden im 2. Weltkrieg Opfer der Euthanasie. Das Kriegerdenkmal, welches sich bislang außerhalb der Friedhofsmauer, direkt an der stark frequentierten Straße befand und an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege erinnerte, wurde in den Friedhof geholt und in die Urnenwand integriert.
Ehrensalut
Nach einem würdevollen Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Mathew Elanjimittam, fand die Einweihung statt. „Somit hat sich für die Gemeinde Langenegg der Wunsch erfüllt, für alle Opfer der nationalsozialistischen Zeit, aber auch für Verstorbene Mitbürger ohne Angehörige, einen gemeinsamen Ort der Erinnerung zu schaffen“, sagte Bürgermeister Georg Moosbrugger in seiner Ansprache. Die Feier wurde vom Musikverein Langenegg musikalisch umrahmt und von den Fronleichnamsschützen und dem Kameradschaftsbund mitgestaltet.