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Mitterlehner verteidigt Ökoenergie-Bericht an EU

Der Wirtschaftsminister ist optimistisch
Der Wirtschaftsminister ist optimistisch ©APA (Techt)
Im Rahmen der EU-Klimaziele muss Österreich seinen Anteil an Ökoenergien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf 34 Prozent erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Regierung hauptsächlich auf Wasserkraft und Biomasse. Dank der vielen Wasserkraftwerke stammten 2005 bereits 24,4 Prozent des Verbrauchs aus erneuerbaren Quellen, 2008 waren es schon 29 Prozent.

Die Ökoenergiebranche und Umweltschützer halten das 34-Prozent-Ziel daher für viel zu unambitioniert. Wirtschaftsminister Mitterlehner hingegen will lieber einen “sicheren Weg” gehen und ist in seinem gestern nach Brüssel übersandten Pflichtbericht bei den 34 Prozent geblieben – obwohl in der Energiestrategie von 35,5 Prozent die Rede ist.

Von 20 Ländern, die ihre Templates bisher übermittelt haben, hätten nur drei die Pflichtvorgaben geringfügig überschritten. Außerdem, so der Minister, könne der jetzt gemeldete Pfad alle zwei Jahre angepasst werden. Erreicht Österreich das 34-Prozent-Ziel, was NAP-Verfasser Wifo-Ökonom Stefan Schleicher sowie Mitterlehner für sehr wahrscheinlich halten, läge es beim Ökoenergie-Anteil nach Schweden, Lettland und Finnland an vierter Stelle. Im EU-Schnitt soll der Alternativenergie-Anteil bis 2020 auf 20 Prozent ansteigen.

Österreich muss seinen Endenergieverbrauch bis 2020 auf dem Niveau von 2005, also bei 1.100 Petajoule (netto) bzw. 1.135 (brutto) PJ stabil halten. Von diesen 1.135 PJ müssen 34 Prozent oder 388 PJ auf alternative Energien entfallen, 2008 waren es 328 PJ. Es fehlen somit 60 PJ, die laut NAP zum Großteil aus den Bereichen Elektrizität (28 PJ) und Wärme und Kälte (24 PJ) stammen sollen. Der Rest (8 PJ) soll laut NAP auf biogene Treibstoffe entfallen.

Daneben muss Österreich ordentlich Energie einsparen, denn ohne Effizienzmaßnahmen würde der Verbrauch – bei einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent – bis 2020 auf 1.300 PJ ansteigen. Am meisten (22 Prozent) soll im Verkehrsbereich reduziert werden, 12 Prozent bei Wärme und Kälte (etwa durch thermische Sanierung) und 6 Prozent bei der Elektrizität, etwa durch intelligente Stromzähler.

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